Skip to the navigation Skip to the content

Geschichten

Ulrike Grähling aus Dithmarschen

Geboren in Hanau/Hessen, wagte ich mit 49 Jahren mit meinem Mann 2014 einen Neustart in Barkenholm/Dithmarschen. Meine positive Lebenseinstellung und mein Humor machen mich zu dem, was ich bin. Auch wenn die Hürden in meinem Leben oft sehr groß waren, habe ich sie gemeistert und niemals meinen Optimismus und meine Willenskraft verloren. Mit dieser Einstellung habe ich meine drei Kinder zu kritikfähigen jungen Erwachsenen erzogen, auch wenn meine beiden Jungs geistig behindert sind. Jetzt investiere ich meine Kraft unter anderem in geförderte Naturschutzprojekte auf unserem Resthof. Aber auch die Haltung von Nutztieren für den Eigenbedarf unter artgerechten Bedingen ist mir eine Herzensangelegenheit.

Melanie Bangert aus Steinburg

„Sag mal, wenn Du so viel unterwegs bist, kochst Du dann für Deinen Mann und die Kinder vor?“ Mit meinem klaren „Nein“ hatte die Dame vor mir nicht gerechnet, denn mein Mann ist so gleichberechtigt und meine Kinder sind so selbstständig, dass sie ein paar Tage ohne mich auskommen. Ich bin Ehefrau, Mutter, selbstständige Unternehmerin, engagierte Ehrenamtlerin, Freundin, stetig Lernende und so vieles mehr. Trotzdem muss ich mich immer wieder rechtfertigen – weil ich eine Frau bin, meine Eigenständigkeit liebe und manchmal unkonventionelle Wege gehe. Im Schatten stand ich auch schon - damals als alleinerziehende, berufstätige Mutter. Auch damals musste ich mich rechtfertigen. Für den fehlenden Mann, für meine vielen Arbeitsstunden und für die dauernde Erschöpfung. Meine schwächsten Momente, offenbarten meine Stärken und ich würde mir wüschen, dass wir Frauen uns noch mehr gegenseitig den Rücken stärken.

Karen Möller aus Dithmarschen

Ich heiße Karen Möller und bin eine der sympathischen Stimmen am Telefon der Kreisverwaltung Dithmarschen. „Ohne unser Gestern würd‘ ich mich heut nicht so auf morgen freuen. Ist es nicht das, was zählt: Eine Zeit, die gut für 100 Leben reicht…“ So singt Johannes Oerding in „Hundert Leben“ und er spricht mir damit aus der Seele. Gehörten vor Corona Konzerte, Theater und bereichernde Begegnungen fest zu meinem Alltag, ist derzeit so manches ruhiger. Ich lebe verstärkt nach innen, bin nachdenklicher. Verbringe die Freizeit mit meinen Büchern, meiner Musik und den Erinnerungen vor Corona. Das muss momentan reichen. Ich wünsche mir, dass wir alle die herausfordernde Zeit gut überstehen. Auf eine lebhaftere, buntere Nach - Coronazeit. Bleiben Sie gesund.

Saskia Jaeger aus Steinburg

Moin! Ich bin Saskia Jaeger, 22 Jahre jung und studiere derzeit Biotechnologie-Verfahrenstechnik in Flensburg. Heute möchte ich hier allerdings meine wohl größte Leidenschaft mit dir teilen. Denn ganz im Gegensatz zu meinem naturwissenschaftlichen Interesse im Studium, liebe ich es in meiner Freizeit kreativ zu werden und verbringe mittlerweile fast jede freie Minute damit, zu zeichnen oder zu malen. Dieses Hobby habe ich Mitte 2019 erst richtig für mich entdeckt, als ich mich nach langer Zeit wieder vor eine Leinwand setzte. Seitdem ist es zu einem der wichtigsten Bestandteilen meines Lebens geworden. Meine Kunst besteht hauptsächlich aus Tier- und Menschenportraits, denen ich versuche ein wenig Magie einzuhauchen und so auf die Wunder in jedem Lebewesen aufmerksam zu machen. Schau für mehr Bilder doch gerne mal auf meinem Instagram-Account „sjaeger_art“ vorbei!

Neele aus Dithmarschen

Ich bin Neele, 28, BA Industriedesign, MA Interfacedesign. Produktentwicklung, Produktkonzepte und Marken sind meine Aufgaben. Ein Reitsportprodukt wurde patentiert, ein weiteres genießt Design-Schutzrechte. Unabdingbar ist schwarzer Humor, der sich in meinem Lockdown-Projekt wiederfindet. Außerdem habe ich einen Gabelstaplerschein, ein einjähriges Tischler-Praktikum gemacht und saniere mit meinem Freund einen Resthof. Ich schütte Estrich, baue Fenster ein und schwinge den Vorschlaghammer.

Aus meinem Alltag: Während eines telefonischen Beratungsgesprächs wurde mir von einem Mann gesagt, dass es als Frau eine Überlegung ist, wie groß das Unternehmen werden soll oder ob man im kleinen Rahmen bleibt. Da war ich sprachlos.

Die Messe-Frage, ob der Chef zu sprechen ist, ist Gewohnheitssache. Ebenfalls die Frage, ob ich mir zutraue große Anhänger zu fahren, das Projekt anzugehen oder selbständig zu sein. Meine Antwort: Hell, yes!"

Valentina aus Steinburg

Hallo, mein Name ist Valentina ich bin 32 Jahre alt. Ich lebe seit 11 Jahren in Itzehoe und vor 25 Jahren bin ich aus Kasachstan mit meiner Familie nach Deutschland gekommen. Ich bin stellvertretende Filialleiterin in einem Discounter. Arbeite in Teilzeit und bin in Vollzeit eine alleinerziehende Mama eines 9 jährigen Sohnes. Meinen Sohn erziehe ich seit 3 Jahren komplett allein. Ich bin alles für ihn so wie er es auch für mich ist. Einen Job im Einzelhandel, wo man flexibel arbeiten muss, um das Familienleben unter einen Hut zu bekommen ist nicht einfach, aber mit Hilfe von einem sehr guten Chef und viel Engagement meinerseits bekomme ich alles unter einen Hut.

Elisabeth Steinschulte aus Dithmarschen

Ich möchte anderen älteren Menschen, auch wenn sie alleine sind, Mut machen, zu verreisen. So erging es mir vor gut einem Jahr:  Mallorca, ich komme! Man erklärte mich  für verrückt. Mein Arzt fand das gut. Ich buchte für drei Wochen im März. Als Schwerbehinderte hatte ich Hilfe. Auf Mallorca schien die Sonne. Das Hotel - barrierefrei und der Strand direkt davor. Alles lief  toll. Ich war stolz, dass ich jeden Tag einige Schritte mit dem Rollator mehr machte. Dann! Hausarrest. Polizei bewachte Ausgänge, Ort tabu. Nix wie weg! Das Reisebüro hatte sich weggeduckt. Ab nach Hamburg über Madrid geordert. Tags vorher,  82. Geburtstag. Ich bitte um 1 Glas Sekt. Dann. „Stubenarrest“. Wetter schlecht, auf dem Balkon kalt. Gratulationen mit Whats-App. Ratschlag: „Zieh den Wintermantel an, setz dich auf den Balkon und trink eine Flasche Wein. Das tat ich. Mallorca? Jederzeit wieder sofern die Coronaauflagen es wieder zulassen.

Natalie Nobitz aus Steinburg

Frauen wollen nicht in die Öffentlichkeit. Diese Aussage höre ich als Gleichstellungsbeauftragte regelmäßig. Gleichzeitig treffe ich jeden Tag großartige Frauen, die sich in unterschiedlichsten Bereichen engagieren und keineswegs die Öffentlichkeit scheuen. Anstatt diese Tatsache immer wieder zu betonen, lasse ich jetzt Taten sprechen, oder viel mehr Geschichten. Geschichten von Frauen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen an der Kampagne „52 Wochen – 52 Frauen“ mitmachen und dadurch zeigen, wie vielfältig und großartig wir sind. Geschichten von Frauen die in ihrem Leben Hürden überwunden haben und neue Wege eingeschlagen sind. Geschichten von Frauen, die mich beeindruckt und berührt haben, als ich sie zum ersten Mal lesen durfte.

Vielen Dank an alle tollen und großartigen Frauen, die mitgemacht haben. Sie ermutigen durch ihre Teilnahme andere Frauen, in die Öffentlichkeit zu treten.   

To top