Praktikum Westküste: Berufliche Orientierung leicht gemacht
27.08.2024: Wie finde ich heraus, was wirklich zu mir passt?
In Deutschland gibt es 324 verschiedene Ausbildungsberufe. Junge Menschen haben damit in Steinburg viele Möglichkeiten. Sich beruflich zu verwirklichen, fängt oft mit einem Praktikum an.
Nach wie vor zählen in 73 Prozent aller Fälle Erziehungsberechtigte zu den wichtigsten Ansprechpartnern. So hat es die Bertelsmann-Stiftung in einer Studie ermittelt. Aber vor allem Praktika sind ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Einstieg, in die berufliche Orientie-rung. Darauf weist Andreas Delfs hin. Er ist Projektkoordinator für „Praktikum Westküste" für den Kreis Steinburg bei der Gesellschaft für Bildung, Beruf und Kultur GmbH (BiBeKu).
„Das Projekt gibt es seit 2016. Heute zählt unsere Online-Börse mehr als 2000 Unternehmen. Diese bieten rund 4300 Angebote an der gesamten Westküste – es ist die größte Praktikums-Plattform Schleswig-Holsteins", so Andreas Delfs. Auf Steinburg bezogen sind es aktuell 835 Arbeitgeber, die 1558 Praktika und mehr anbieten.
Bei „Praktikum Westküste" können Unternehmen kostenlos und zeitlich ungebunden ihre Praktikumsplätze online stellen. Neben Angeboten für Schülerinnen und Schüler gibt es auch Praktika für Studierende oder beispielsweise das Freiwillige Soziale Jahr sowie Bundesfreiwilligendienste.
Viele gute Gründe sprechen nach Ansicht von Projektkoordinator Delfs für ein Praktikum: Jugendliche erhalten einen Einblick ins Berufsleben. Sie sammeln praktische Erfahrung, die den Lebenslauf aufwerten. Sie finden heraus, was „ihr Ding“ sein könnte oder was es auf kei-nen Fall werden sollte. Und sie erhöhen ihre Chance auf einen Ausbildungsplatz, denn, so Andreas Delfs: „In 80 Prozent aller Fälle bieten Chefs nach einem erfolgreichen Praktikum auch eine Ausbildung an.“
Marie-Sophie Mohr hat es genau auf diese Weise geschafft. Die 18-jährige Itzehoerin besuchte die Wolfgang-Borchert-Schule an ihrem Wohnort und hatte sich die letzten Schuljahre Zeit genommen, vier verschiedene Praktika auszuprobieren – als Erzieherin, bei einem Bäcker, in der Altenpflege und bei einem Maler und Lackierer. „Das Tolle daran ist, ich lernte viel über die Berufe“. Und dann unterbreitete ihr Chef im Malerbetrieb das Angebot, eine Ausbildung anfangen zu können. Marie-Sophie sagte direkt zu.
Mit Beginn des neuen Schuljahres beginnt die Suche nach Betriebs- und Wirtschaftspraktika für die achten bis zehnten Klassen. „Und wer nach den Schulpraktika noch nicht recht weiß, welchen Berufsweg er einschlagen will oder sich einen anderen Betrieb anschauen möchte, dem bietet sich auch mal ein freiwilliges Praktikum in Ferien an.“, sagt Andreas Delfs.
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