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„Woche der Klimaanpassung“: Führung durch das „Herrenmoor bei Kleve“

Naturschutzgebiet „Herrenmoor bei Kleve“

Moorknabenkraut im „Herrenmoor bei Kleve“ (© Ulrike Wegner)

21.08.2024: Am Donnerstag, dem 19. September 2024, haben Steinburgerinnen und Steinburger die Chance, an einer Führung durch das Naturschutzgebiet „Herrenmoor bei Kleve“ teilzunehmen. 

Anlass ist die „Woche der Klimaanpassung“ vom 16. bis zum 20. September 2024. In dieser Woche soll das bundesweite Engagement verschiedener Akteure zur Anpassung an Klimafolgen sichtbar gemacht werden. Sie wird vom Zentrum KlimaAnpassung organisiert, eine durch das Bundesumweltministerium eingerichtete Beratungs- und Informationsstelle. 

Der Kreis Steinburg möchte diese Gelegenheit nutzen, allen Interessierten zu vermitteln wie Moore maßgeblich zu unserer Anpassung an klimatische Veränderungen beitragen können. Steigende Temperaturen, Hochwasser, Extremwetter, Biodiversitätsverlust – der Wandel unserer Lebensgrundlagen stellt uns vor neue Herausforderungen. Intakte Moore verfügen über wertvolle Mechanismen, diesen Herausforderungen besser begegnen zu können.

Das Naturschutzgebiet „Herrenmoor bei Kleve“ als ältestes Moorschutzgebiet des Kreises Steinburg ist ein modellhaftes Beispiel für das Aufzeigen dieser Funktionen. Die jahrzehnte-lange Flächensicherung und Umsetzung von Wiedervernässungsmaßnahmen durch den Kreis und zahlreiche unterstützende Akteure hat die ökologischen Leistungen des Moores in Teilen wiederhergestellt.

1938 wurde bereits eine Kernfläche von 13 Hektar als Schutzgebiet ausgewiesen. Durch den Ankauf des Kreises und der Stiftung Naturschutz ist das Naturschutzgebiet mittlerweile auf 213 Hektar angewachsen. Im Herbst 2022 wurde mit der großflächigen Wiedervernässung begonnen und die Renaturierungsmaßnahmen bisher in weiten Bereichen des Naturschutzgebietes in den Gemeindegebieten Nutteln und Kleve umgesetzt. Die Dauerwasserstände haben sich in den Moorflächen angehoben und es haben sich offene Wasserflächen gebildet. Auf den entstandenen Rohböden des Torfes siedeln sich wieder lang verschollene Torfpflanzen wie der mittlere und runde Sonnentau, Moorlilien und Sumpfschnabelried aus dem offen gelegten Samenpotential an. Diese ersten Wiederansiedlungen nach bereits zwei Jahren machen Hoffnung darauf, dass sich die verlorengegangene Artenvielfalt mit den Jahren erhöht, ausbreitet und der Torfkörper wieder wachsen wird. Damit tragen die bereits renaturierten Teile des Naturschutzgebietes schon heute zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung bei. Die Festlegung von organischer Substanz im Torf bewirkt den Entzug von klimaschädigenden Gasen. Die Wasserrückhaltefunktion des Moores wirkt als Puffer bei Starkregenereignissen und Trockenheit, hat gleichzeitig einen kühlenden Effekt bei Hitze und dient als wichtiger Lebensraum für seltene Arten. 

Gerrit Werhahn (Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein), Ulrike Wegner (Untere Naturschutzbehörde Kreis Steinburg) und Helge Luthe (Moorkundler und Planungsingenieur im Büro Mordhorst-Bretschneider) kennen das Gebiet schon seit Jahrzehnten und geben in einer Moorführung durch praktisches Erleben Einblicke in den Wert dieser regionalen Moorfläche für die Klimaanpassung.

Sie haben Interesse, am 19. September 2024, um 16:00 Uhr, dabei zu sein? Dann melden Sie sich unbedingt bis zum 12. September unter tenk@steinburg.de an. Die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist begrenzt. Die Tour dauert ca. eineinhalb bis zwei Stunden und ist kostenlos. Treffpunkt ist der Parkplatz beim Wasserwerk in Kleve (gegenüber „Achtern Barg 29“). Bitte bringen Sie Gummistiefel mit und lassen Ihre Hunde zu Hause. 

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