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Unerwartetes Plus im Steinburger Haushalt

Jahresabschluss

Das Leben steckt voller Überraschungen – Gott sei Dank oft auch positiven. Von einer solchen kann Landrat Torsten Wendt jetzt berichten: „Das vorläufige, noch ungeprüfte Ergebnis des Jahresabschlusses 2014 des Kreises Steinburg liegt vor. Womit keiner gerechnet hat und auch nicht rechnen konnte: Es ist ein ausgesprochen gutes Ergebnis.“

In den vergangenen Jahren - von 2010 bis zum Jahresabschluss 2013 - hatte sich ein Defizit von insgesamt rund 9 Millionen Euro aufgebaut. Wider Erwarten beträgt nun für 2014 der voraussichtliche Jahresüberschuss 6 Millionen Euro.

Wie kann es ein, dass das Ergebnis deutlich besser ausfällt, als in der Haushaltsplanung veranschlagt? „Die Gründe sind vielfältig“, so Wendt. „Es gibt mehrere, teilweise auch erst zum Jahresende bekannt gewordene Umstände, die das Ergebnis so positiv beeinflusst haben.“ Ein markantes Beispiel sind die sogenannten Fehlbetragszuweisungen, die das Land dem Kreis als eine Art finanzielle Hilfe für die Defizite der Jahre 2012 und 2013 gezahlt hat. Es geht hier um einen Betrag von einmalig rund 3 Millionen Euro; ungefähr die Hälfte davon erhielt der Kreis erst im Dezember 2014. „Diese Mittel werden weder im Haushalt geplant, noch sind Höhe und Zahlungszeitpunkt dem Kreis bekannt“, betont der Landrat.

Einen Mehrertrag von 1 Million Euro gab es im Bereich allgemeiner Deckungsmittel (insbesondere Schlüsselzuweisungen). Außerdem ist für Schulkostenbeiträge ein Mehrertrag von 1,5 Millionen Euro eingeplant; tatsächlich hängt dieser Betrag aber noch von einer anstehenden gerichtlichen Entscheidung ab.

Bei Unterhaltungsmaßnahmen im Straßen- und Brückenbau ist ein Minderaufwand von 1,4 Millionen Euro zu verzeichnen. Hier geht es um Maßnahmen, die zwar begonnen, aber noch nicht beendet sind.

Die Aufwendungen im Sozialbereich sind zwar hoch, aber nicht so dramatisch hoch wie erwartet: Im Bereich Jugend und Soziales beträgt die Nettoverbesserung ca. 600.000 Euro.

Beigetragen zu dem positiven Ergebnis hat auf jeden Fall auch die seit Jahren vom Kreistag praktizierte sparsame Haushaltsführung. Allein im Bereich der Personalkostenaufwendungen gab es Einsparungen von rund 1,2 Millionen Euro.

„Die kreisangehörigen Städte und Gemeinden haben uns vorgeworfen, dass die Abweichungen zwischen der Haushaltsplanung und deren Ausführung zu groß seien“, erklärt Wendt. „Wir nehmen diesen Vorwurf sehr ernst und arbeiten mit großen Anstrengungen daran, künftig genauer zu planen. Die Planung eines Kreishaushalts mit all ihren Unwägbarkeiten und Annahmen ist aber nun einmal alles andere als einfach. Im Laufe eines Haushaltsjahres gibt es immer wieder Aktualisierungen, Gesetzesänderungen, neue Grunddaten oder Erkenntnisse, die zum Zeitpunkt der Planung einfach noch nicht vorliegen. Deshalb werden bei einem Haushaltsvolumen von rund 190 Millionen Euro auch künftig Abweichungen nicht vermeidbar sein.“

Und wie ist die Perspektive für die Zukunft? „Angesichts der derzeitigen positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, darf man wohl durchaus verhalten optimistisch nach vorne blicken“, so Wendt abschließend.

 

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