Impulsveranstaltungen für Kita-Fachkräfte: Tolle Resonanz
„Beschweren erwünscht“ – so lautete der Titel einer Fachveranstaltung, die das Steinburger Amt für Jugend, Familie und Sport in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Itzehoe für pädagogische Fachkräfte angeboten hatte. Nun: Die rund 300 TeilnehmerInnen hatten jedenfalls keinen Grund zur Beschwerde. Durchweg positiv waren die Rückmeldungen auf die dreitägige Veranstaltungsreihe, in deren Mittelpunkt die Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes stand, die Kindern das Recht gibt, in allen ihren Angelegenheiten gehört und beteiligt zu werden.
Wie kann eine Beteiligung von Kindern in Kitas aussehen? Während der Impulsveranstaltungen wurde nicht nur über Theorien diskutiert, sondern in Workshops praktische Methoden erarbeitet. „Wichtig ist, sich erst einmal seine eigene Haltung bewusst zu machen: Was nehme ich wie wahr? Wie kann ich ein Kind mit einbeziehen? Wie bringen gerade kleine Kinder Beschwerden zum Ausdruck?“, erklärt Susanne Diener, Kinderschutzfachkraft im Steinburger Jugendamt. „Da geht es zunächst einmal ums Zuhören, ums Wahrnehmen und darum Bedürfnisse zu erkennen.“ Beteiligung von Kindern in der Kita ist zuallererst eine Frage der Haltung der pädagogischen Fachkräfte und natürlich müssen auch die Eltern mit ins Boot geholt werden. Was bedeutet die Beteiligung in der Praxis? „Es geht nicht darum, dass Kinder alles bestimmen dürfen, sondern sie sollen an Entscheidungen beteiligt werden. Ein Kind, das lernt, sich einzubringen und auch zu bescheren, ist ein starkes Kind, das auch in der Lage ist, sich selbst zu schützen,“ betont Diener.
Intensiv und konkret haben sich die Fachkräfte während der Veranstaltung mit möglichen Methoden der Beteiligung auseinandergesetzt. Wo den Kindern vielleicht die Worte noch fehlen, können z.B. Symbole und Figuren zum Einsatz kommen.
Landesweit ist Steinburg einer der wenigen Kreise, die das Thema Beteiligung und Beschwerdemanagement in Kitas – mit finanzieller Unterstützung aus Mitteln des schleswig-holsteinischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung - so aktiv begleiten. Und Susanne Diener hat schon Ideen für den nächsten Schritt: Veranstaltungen zur Beteiligung von Kindern unter drei Jahren.