Netzwerktreffen: FRÜHE HILFEN
Neu strukturiert hat sich das Netzwerk „Frühe Hilfen Kreis Steinburg“. Ziel ist es, mit einer neuen Kooperationsvereinbarung eine verbindliche und aktive Zusammenarbeit im Handlungsfeld mit festen Ansprechpartnern zu schaffen.
Was verbirgt sich hinter dem Netzwerk? Alexa Stammer-Bartholomä, Ansprechpartnerin im Steinburger Amt für Familie, Jugend und Sport und Netzwerkkoordinatorin für Frühe Hilfen erläutert:
„Das Handlungsfeld Frühe Hilfen wird verstanden als ein lokales System der vernetzten Unterstützung und Begleitung von Familien vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des dritten Lebensjahres des Kindes. Durch angemessene Angebote und Maßnahmen werden die Eltern alltagspraktisch unterstützt, die Beziehungs- und Erziehungskompetenz gefördert und die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern frühzeitig positiv beeinflusst.“
Die Netzwerkpartner der Frühen Hilfen sind Akteure an den Schnittstellen zwischen Gesundheitshilfe, Sozialwesen, Jugendhilfe, Familienbildung, ehrenamtlichem Engagement und organisierter Selbsthilfe. „Die Resonanz nach der Neustrukturierung war enorm,“ freut sich Stammer-Bartholomä. „Neben Jugendhilfeträgern sind nun auch das Klinikum Itzehoe, das Kreisgesundheitsamt und die Polizei mit verbindlichen Ansprechpartnern im Netzwerk vertreten.“
Auf Wunsch der Akteure sollen die Treffen reihum bei den Netzwerkpartnern stattfinden, damit diese sich einander vorstellen können und die Beteiligten einen konkreten Eindruck vom jeweiligen Aufgabenbereich des anderen bekommen. Drei bis vier dieser Veranstaltungen soll es pro Jahr geben. Ziel ist es, sich auszutauschen, zu vernetzen, zu informieren, immer auf dem aktuellsten Stand der Angebotsstruktur und Aktivitäten zu sein und als engagiertes Mitglied im Netzwerk mitzubestimmen.
Ein erstes Netzwerktreffen in der neuen Konstellation hat es bereits gegeben. Gastgeber im Februar war die Lebenshilfe Steinburg. Uta Tetzlaff-Ilgner, Leiterin der mobilen Dienste, stellte die vielfältigen Aufgaben der Einrichtung vor.
Als wichtige Grundlage für eine praktische Zusammenarbeit stand das Sich-Kennenlernen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Wenn die Gesichter zu den verschiedenen Institutionen – Polizei, Jugendhilfeeinrichtungen, Klinikum (Kinderärztin), Beratungsstelle, Jobcenter, Familienzentren, Schreiambulanz, Diakonie, Kinderschutzbund, Gesundheitsamt, Mutter/Vater-Kind-Einrichtung – vertraut sind und man die unterschiedlichen Angebote und Unterstützungsleistungen persönlich erläutert bekommt, werden die Wege kürzer, die Zusammenarbeit effizienter und die Vermittlung von Familien in weiterführende Hilfsangebote niedrigschwelliger. „Durch eine gute Vernetzung der Arbeit im Handlungsfeld Frühe Hilfen sollen Angebotsstrukturen abgestimmt, Doppelstrukturen vermieden und der Informationsfluss ge-sichert werden“, so Stammer-Bartholomä. Hierzu sind verschiedene Fachtagungen geplant, z.B. ein Qualitätsentwicklungstag und eine Fachveranstaltung zum Thema Frühe Hilfen und Kinderschutz.
Berichte zu aktuellen Förderprogrammen der Bundesinitiative Frühe Hilfen und Schutzengel vor Ort, die Gründung einer Lenkungsgruppe „Projektförderung Schutzengel vor Ort“ standen ebenfalls auf der Tagesordnung – ein volles Programm mit dem Ziel ganz konkreter Hilfen.
Übrigens: Ein praktischer Leitfaden mit sämtlichen Angeboten im Handlungsfeld Frühe Hilfen Kreis Steinburg steht mit der Info-Broschüre „Frühe Hilfen“ zur Verfügung. Die Broschüre wird vorrangig nach der Geburt eines Kindes über das Krankenhaus ausgegeben, liegt aber auch bei Gynäkologen und Kinderärzten aus. Außerdem steht sie im Internet unter www.fruehehilfen.steinburg.de zum Download bereit.
Natürlich bekommt man das Heft auch über die Netzwerkakteure der Frühen Hilfen, die gern gemeinsam mit den Eltern in dieser Übersicht die passende Hilfe suchen und sie entsprechend weitervermitteln.
Finanziert wurde die Broschüre aus dem Fördertopf Bundesinitiative Frühen Hilfen vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.