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Steinburger Projekt „Demografischer Wandel“

Nur wer rechtzeitig handelt, kann die Auswirkungen des demografischen Wandels verträglich gestalten. Der Kreis Steinburg hat deshalb das Projekt  "Demografischen Wandel" ins Leben gerufen.
 
Pressemitteilung vom 27.09.2012:

Steinburger Projekt „Demografischer Wandel“:

Wir werden älter! Was nun?


„Nur wer rechtzeitig handelt, kann die Auswirkungen des demografischen Wandels verträglich gestalten“, betont Dr. Heinz Seppmann, erster Stellvertreter des Landrats. „Der Kreis Steinburg hat deshalb das Projekt zur Bewältigung des demografischen Wandels ins Leben gerufen.“

In 15 Jahren wird der Kreis ein Zehntel weniger Einwohnerinnen und Einwohner haben. Zudem verringert sich die Zahl junger Menschen noch stärker, nämlich um fast ein Drittel. Die Zahl der Seniorinnen und Senioren nimmt deutlich zu. Ursache ist vor allem, dass viel zu wenig Kinder geboren werden. Das wird nicht ohne Auswirkungen bleiben, z. B. auf die Infrastruktur, d. h. die Nutzung von Kindertagesstätten, Wasserversorgung, Kläranlagen, Straßen, Schwimmbädern, Büchereien, ÖPNV, Krankenhäusern, Feuerwehren und und und ….

Weil Steinburg das nicht ohne Vorbereitung hinnehmen will, gibt es das Projekt zur Bewältigung des demografischen Wandels. Die Teilprojektgruppen haben in diesem Jahr ihre Arbeit aufgenommen. Unter Beteiligung relevanter Akteure werden die Themenfelder Regionalentwicklung, Technische Infrastruktur, Nahversorgung, Wohnen, Bildung, Mobilität, Gesundheit und Katastrophenschutz bearbeitet.
Zunächst galt es, Fakten zusammenzutragen. So weiß man jetzt, wo im Kreisgebiet der demografische Wandel besonders stark zuschlägt und wo weiterhin Bevölkerungswachstum zu erwarten ist. Ein Beispiel: Die Stadt Wilster wächst, im Gegensatz zu den meisten übrigen Regionen des Kreises, allerdings vor allem um Seniorinnen und Senioren, auf die z. B. das Wohnungsangebot, die Nahversorgung, der ÖPNV und die Gesundheitsversorgung abgestimmt sein müssen.

Weil der demografische Wandel in vielen Regionen Deutschlands – auch in den alten Bundesländern – längst angekommen ist, mangelt es nicht an Rezepten zur Bewältigung. Sie müssen allerdings für Steinburg passend gemacht und umgesetzt werden.

„Wir packen es an!“, so Seppmanns Devise, der sehr dankbar ist, dass so viele Beteiligte zur Mitarbeit am Projekt bereit sind. „Es geht um die Zukunft unseres liebens- und lebenswerten Kreises.“
Erste konkrete Ergebnisse sind eine Ausschreibung für ein verstärktes Regionalmarketing, das mehr Einwohner und Gewerbetreibende in den Kreis ziehen soll, und viele kleine Einzelmaßnahmen, die das Ziel haben, die Attraktivität des Kreises zu sichern. Auch eine Strategie zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum wird erarbeitet, weil sich in diesem Bereich schon jetzt Lücken abzeichnen.
„Wir haben festgestellt, dass wir zurzeit im Kreis gut aufgestellt sind. Die Herausforderung wird darin liegen, attraktive Angebote auch dann aufrechtzuerhalten, wenn deren Kosten künftig auf weniger Menschen verteilt werden müssen“, erläutert Dr. Friedrich Stork, Projektleiter des Kreises. „Auch künftig müssen Kindertagesstätten, Buslinien und örtliche Feuerwehren erhalten bleiben, wenn der ländliche Raum attraktiv bleiben soll. Daran arbeiten wir!“
So hat sich z.B. auf Empfehlung der Teilprojektgruppe Mobilität der amtierende Landrat dafür stark gemacht, dass Hamburg-Pendler aus Glückstadt weiterhin attraktive Verbindungen auch nach Hamburg-Altona vorfinden. Ergebnis ist, dass dies noch einmal von den Verantwortlichen geprüft wird.

Private Akteure, die eine wichtige Rolle für die ländliche Infrastruktur wahrnehmen, wie z.B. die Sparkassen, Banken oder die Post, sind in den Prozess eingebunden und dafür sensibilisiert, dass die bisherige Struktur auch bei schwindenden Einwohnerzahlen, wenn irgend möglich, aufrecht erhalten bleiben muss. Dasselbe gilt für den ÖPNV-Zweckverband, der zudem prüft, ob die ermittelten Optimierungswünsche der Gemeinden umsetzbar sind. Die Teilprojektgruppe Wohnen hat Leerstandsquoten von Mietwohnungen ermittelt und musste zur Kenntnis nehmen, dass es auch in Steinburg in einzelnen Regionen einen Rückbau von Mehrfamilienhäusern gibt. Deutlich wurde auch, dass Einfamilienhäuser ohne adäquate Infrastrukturanbindung extrem schwer zu vermarkten sind. Dies bestätigt einmal mehr, wie wichtig die intensiven Bemühungen des Zweckverbandes Breitbandversorgung Steinburg um eine kreisweite leistungsfähige Internetanbindung sind.

„Wir werden den demografischen Wandel nicht aufhalten können, aber wir sind zuversichtlich, dass es mit den von den Teilprojektgruppen erarbeiteten und noch zu erarbeitenden konkreten Maßnahmen mittelfristig gelingen wird, die zu erwartenden Bevölkerungsverluste gegenüber der Prognose zu verringern“, betont Seppmann. „Wir setzen auch weiterhin auf die Bereitschaft unserer Partner aus dem kommunalen Raum und aus der Wirtschaft, daran mit uns gemeinsam zu arbeiten.“

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