Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Kreise Steinburg und Dithmarschen, Städte Neumünster und Kiel: Kommunale Krankenhäuser arbeiten enger zusammen

Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, Steinburgs Landrat Claudius Teske, Dithmarschens Landrat Stefan Mohrdieck und Neumünsters Erster Stadtrat Michael Knapp (von links)

15.04.2024

Gemeinsame Pressemitteilung:

Kreise Steinburg und Dithmarschen, Städte Neumünster und Kiel: Kommunale Krankenhäuser arbeiten enger zusammen

Landräte und Oberbürgermeister unterzeichneten Letter of Intent

Die kommunalen Krankenhäuser der Kreise und kreisfreien Städte sind besorgt um ihre Zukunft und wollen daher noch enger zusammenarbeiten. Zusammengeschlossen sind sie im 6K KlinikVerbund Schleswig-Holstein, aber nach der Privatisierung der Imland-Kliniken des Kreises Rendsburg-Eckernförde und der Insolvenz des Klinikums Bad Bramstedt sind Anpassungen erforderlich.

Verblieben sind das Klinikum Itzehoe des Kreises Steinburg und der Stadt Itzehoe, die Westküstenkliniken

Brunsbüttel und Heide des Kreises Dithmarschen, das Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster und das Städtische Krankenhaus Kiel. Ihr Zusammenhalt und Zusammenschluss soll nun nachhaltig gestärkt werden durch einen Letter of Intent, der zudem einen Impuls zu einer engeren und verbindlicheren Zusammenarbeit zum Vorteil aller Kliniken setzen soll.

Unterzeichnet wurde der Letter of Intent am Montag, 15. April, im Klinikum Itzehoe von Steinburgs Landrat Claudius Teske, Dithmarschens Landrat Stefan Mohrdieck, Neumünsters Erstem Stadtrat Michael Knapp (in Vertretung für OB Tobias Bergmann) und Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. Die Klinikleitungen und der Vorstandsvorsitzende des 6K KlinikVerbundes, Dr. Martin Blümke (Westküstenklinikum Heide), nahmen an der Unterzeichnung teil.

Landrat Claudius Teske (Kreis Steinburg) freute sich sehr, „dass wir heute am Krankenhausstandort in Itzehoe im Kreis Steinburg zusammenkommen, um unsere Krankenhäuser zu stärken. Die kommunalen Krankenhäuser sind der Garant für eine verlässliche Gesundheitsversorgung vor Ort. Die vielen Klinikinsolvenzen der vergangenen Jahre zeigen, wie wichtig es ist, das Kirchturmdenken zu überwinden.“

„In sogenannten strukturschwachen Regionen wie Dithmarschen ist es eine besondere Herausforderung die ärztliche Versorgung und die Krankenhausstruktur zu organisieren“, unterstrich Landrat Stefan Mohrdieck (Kreis Dithmarschen). „Gerade mit der Ansiedlung von Northvolt im Kreis bekommt eine verlässliche Gesundheitsinfrastruktur eine besondere Bedeutung. Ich freue mich auf eine starke Partnerschaft.“

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (Kiel) sagte: „Die Insolvenz der Imland-Klinik hat uns gezeigt, dass auch gut aufgestellte und gut geführte kommunale Krankenhäuser in Schieflage geraten können, und wir tun gut daran, uns in der Gemeinschaft für die kommenden Veränderungen stärker aufzustellen. Wir sind davon überzeugt, dass die Daseinsfürsorge in kommunale Hand gehört. Deshalb wollen und müssen wir unsere kommunalen Krankenhäuser zukunftsfest aufstellen.“

Die Kreise und Städte vereinbarten mit dem Letter of Intent drei Punkte für die ersten gemeinsamen Schritte einer zukunftsorientierten Zusammenarbeit ihrer Krankenhäuser. Zum einen soll geprüft werden, ob in einem Zweckverband oder in einer anderen Trägerform der vier Krankenhausgesellschaften zentrale Leistungen gemeinsam erbracht werden können. Im Vordergrund stehen dabei zunächst Überlegungen für gemeinsame Verwaltungsdienstleistungen, IT-Dienstleistungen, Beschaffung von medizinischem Bedarf, Apothekenleistungen und ähnliche Aufgaben.

Zum anderen sollen die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaften darlegen, wie ihre Häuser im Bereich der Krankenversorgung intensiver zusammenarbeiten können. Dabei sollen die Stärken der einzelnen Häuser herausgearbeitet und untersucht werden, wie sich die Kliniken gegenseitig effektiv unterstützen können. In den Blick genommen werden dabei unter anderem Mindestmengenregelungen für ausgewählte planbare Leistungen, bei denen die Qualität des Behandlungsergebnisses von der Menge der erbrachten Leistungen abhängig ist.

Aus diesen beiden Punkten leiten sich weitere Schritte der Zusammenarbeit ab, über die dann die Selbstverwaltungsgremien der beteiligten Kreise und Städte zu beschließen haben.

Neumünsters Erster Stadtrat Michael Knapp weiß, dass besonderes ärztliches Können an jedem der Klinik-

Standorte vorhanden ist: „Jetzt kommt es darauf an, dass es gelingt, diese Stärken sichtbar und für alle Kooperationspartner nutzbar zu machen. Die Zusammenarbeit wird es ermöglichen, dass die beste Diagnostik und Behandlung für die Patientinnen und Patienten über die Kreisgrenzen hinaus ermöglicht wird. Das ist ein starkes Argument für die jetzt anstehende Entwicklungsarbeit im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger.“

Dr. Martin Blümke, Geschäftsführer des Westküstenklinikums und Sprecher des 6K KlinikVerbundes: „Ich erwarte jetzt, dass die vielen Ideen für die organisatorische und medizinische Zusammenarbeit in der politischen Diskussion Widerhall und Unterstützung finden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hoch motiviert, die Idee der Kooperation mit Leben zu füllen.

Mit dem Letter of Intent unterzeichneten die vier Landräte und Oberbürgermeister auch die Vereinbarung, dass sich die Kreise und kreisfreien Städte gemeinsam für eine auskömmliche Finanzierung des Krankenhausbetriebes und der notwendigen Investitionen in die Infrastruktur stark machen werden. In einem regelmäßigen Austausch sollen die gemeinsamen Positionen abgestimmt werden.

Verantwortlich für diese Pressemitteilung: Pressereferat der Landeshauptstadt Kiel, Arne Gloy, 0431/901-2406, presse@kiel.de

Nach oben