Bundeswehr-Unterstützung im Gesundheitsamt endet
Der bislang längste Unterstützungseinsatz der Bundeswehr im Kreis Steinburg endete am 30. Juni. Seit November 2020 halfen bis zu 21 Soldaten im Schicht-Dienst im Gesundheitsamt. Kreispräsident Peter Labendowicz und der erste stellvertretende Landrat Dr. Heinz Seppmann verabschiedeten die Corona-Pandemie-Helfer im Kreistagssaal in Itzehoe und bedankten sich für die geleistete Amtshilfe.
Bis zu 21 Soldatinnen und Soldaten der 8. Kompanie des Spezialpionierregiments 164 aus Husum wechselten sich beim Dienst im Gesundheitsamt ab. Seit dem 4. November 2020 halfen sie bei der Corona-Kontaktnachverfolgung, der Registrierung von Reiserückkehrern aus Risikogebieten und durch direktes Gespräch am Bürgertelefon. Der Kreis hatte die Soldaten bei der Bundeswehr als Amtshilfe direkt angefordert, weil das Personal im Gesundheitsamt die neuen Corona-Aufgaben nicht mehr alleine bewältigen konnte. Angesichts der aktuell stetig sinkenden, niedrigen Fallzahlen und der zeitgleich wachsenden Quote der Geimpften wurde die Bundeswehr nicht um die Verlängerung der immer nur befristeten Amtshilfe gebeten. Damit endete dieser Einsatz der Bundeswehr am 30. Juni 2021. Die vom Land Schleswig-Holstein angeforderte Unterstützung im Impfzentrum Itzehoe läuft aber weiter.
Der Kreis Steinburg – vertreten durch Herrn Dr. Heinz Seppmann, Erstem Stellvertreter des Landrats und Herrn Kreispräsidenten Peter Labendowicz sowie dessen Stellvertreter Herr Volker Susemihl – verabschiedete die Soldaten im Rahmen einer Feierstunde, zu der auch der Kommandeur des Landeskommandos Schleswig-Holstein, Herr Oberst Axel Schneider, gekommen war. Er ist in Schleswig-Holstein für die Koordinierung von Hilfseinsätzen der Bundeswehr im Rahmen von zivil-militärischer Zusammenarbeit zuständig. Begleitet wurde der Kommandeur vom Reservisten Oberstleutnant Christian Peter. Als Leiter des Kreisverbindungskommandos Steinburg ist er der offizieller Ansprechpartner der Bundeswehr für die zivil-militärische Zusammenarbeit im Kreis Steinburg und berät die Verantwortlichen der Kreisverwaltung vor Ort. Auch der Vertreter des Spezialpionierregiment 164 „NORDFRIESLAND“, Herr Oberstleutnant Timo Kucsniers (stv. Regimentskommandeur) und Herr Major Phillip Swierkosz (Kompaniechef der 8. Kompanie) nahmen an der Feierstunde teil. Vorgesetzte und Sachbearbeiter-Kolleginnen und Kollegen waren bei der Verabschiedung „ihrer“ Soldaten dabei.
Alle Soldaten erhielten eine Dankesurkunde und einen Tätigkeitsnachweis. Die sieben Soldaten, die am letzten Tag Dienst hatten - persönlich aus der Hand des Kreispräsidenten.
In seiner Ansprache zeichnete Herr Dr. Seppmann einen großen Bogen über die Anfänge der Bundeswehr in Andernach, die er selbst als junger Soldat miterlebt hatte, über die Hilfseinsätze der Bundeswehr während der Sturmflut 1962 und der Schneekatastrophe 1978/79 oder den Dürresommern in den 1970er Jahren. „Die Steinburgerinnen und Steinburger wissen, dass die Bundeswehr kommt und hilft, wenn sie gebraucht wird!“, so der Landrat.
Der Landrat dankte dem Landeskommando Schleswig-Holstein und der Regimentsführung der Pioniere in Husum für die gute und reibungslose Zusammenarbeit. Auch erinnerte Herr Dr. Seppmann an die große militärische Tradition im Kreis mit den fünf Garnisonen in Itzehoe, Glückstadt, Breitenburg, Kellinghusen und Hohenlockstedt. Als Dank und Anerkennung übergab der Landrat einen Wappenteller des Kreises an Herrn Major Swierkosz. „Hängen Sie das Wappen des Kreises an eine Wand Ihres Traditionszimmers und erinnern Sie sich gern an uns!“ gab Herr Dr. Seppmann dem Kompaniechef mit auf den Weg.
Durch ihren Einsatz in den Bereichen Kontaktnachverfolgung, Beratung und Betreuung von Reiserückkehrern und am Bürgertelefon haben die eingesetzten Soldatinnen und Soldaten bewiesen, dass sie sehr vielseitig einsetzbar sind, lobte Oberst Schneider den Einsatz der Soldaten aus Husum. „Keiner von uns hat gelernt, wie „Kontaktnachverfolgung in einer Pandemie funktioniert. Sie haben Ihren Aufgaben ganz hervorragend gemacht!“, so der Kommandeur aus Kiel.
An die vielen Einsätze der Bundeswehr auf der ganzen Welt mit Beteiligung von Soldaten des Spezialpionierregiments 164 erinnerte Herr Oberstleutnant Kucsniers. „Erst am Wochenende sind die letzten Soldaten von ihrem Einsatz in Afghanistan nach Husum zurückgekehrt. Gleichzeitig hatten wir über 200 Soldaten in mehreren Hilfseinsätzen in Schleswig-Holstein im Einsatz“, so der stellvertretende Kommandeur. „Diese Einsätze in der Heimat haben wir trotz aller Belastungen und sonstigen Verpflichtungen gern gemacht. Es ist uns nicht schwergefallen, unseren Soldatinnen und Soldaten die Sinnhaftigkeit dieser Einsätze zu erklären.“, lobte Herr
Oberstleutnant Kucsniers die Einsatzbereitschaft seiner Soldaten. Der Landrat bekam das Wappenschild des Regiments, das er in würdigem Platz im Büro des Landrats aufhängen möchte.
Im Einsatzzeitraum der Soldaten wurden ca. 6.200 Kontaktnachverfolgungen durchgeführt, ca. 5.000 Fälle von Reiserückkehrer bearbeitet und ca. 14.000 Bürgeranfragen beantwortet. „Diese Unterstützungsleistung der Bundeswehr und der hier eingesetzten Soldatinnen und Soldaten kann man gar nicht stark genug würdigen.“, waren sich der Kreispräsident und der Stv. Landrat einig. „Im Namen aller Steinburgerinnen und Steinburger danke ich Ihnen für Ihre Unterstützung. Wir wissen Ihren Einsatz sehr zu schätzen!“