„Neue“ Unterlagen für Kreis- und Stadtarchiv
Das gemeinsame Archiv des Kreises Steinburg und der Stadt Itzehoe ist um einige „neue alte“ Unterlagen reicher: Weil der Förderkreis Feste Unterelbequerung e.V. sein Ziel in greifbarer Nähe sieht, überreichten Vereinsvorsitzender Rainer Bruns und sein Stellvertreter Martin Kayenburg zahlreiche Akten an Kirsten Puymann, Leiterin des Archivs, und Landrat Torsten Wendt.
Bereits 1967 wurde der Elbbrückenverein gegründet. Als das ursprüngliche Ziel einer Brücke bei Elmshorn/Stade unmöglich wurde, engagierte man sich für einen Tunnel Glückstadt – Wischhafen und wurde zum “Förderkreis Feste Unterelbequerung e.V.“ .
„Der Verein bezweckt die Förderung des Baus einer festen Elbquerung im Raum Glückstadt, und zwar für eine 4-spurige Straßenführung. Eine zusätzliche Schienenquerung wird ebenfalls unterstützt. Der Raum Glückstadt schließt den Raum bis Stade und bis zur Einmündung des Nord-Ostsee-Kanals in die Elbe ein“ heißt es in der Vereinssatzung.
„Seit mehr als 50 Jahren besteht über die Notwendigkeit absolute Einigkeit bei Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, Kammern, Vereinen und Verbänden, Gewerkschaften, Unternehmen und vielen Bürgern in Niedersachsen und Schleswig-Holstein“, so Bruns. Für die Sache hätten sich auch zahlreiche prominente Persönlichkeiten engagiert. Nachdem das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig im November 2016 die Klagen gegen den Elbtunnel der A 20 in Niedersachsen abgewiesen hatte (schon im April 2016 hatte das Bundesverwaltungsgericht in einem Verfahren zum schleswig-holsteinischen Teil des Tunnels ähnlich entschieden), rücke die Realisierung dieses Jahrhundertbauwerks in greifbare Nähe.
Zahlreiche Akten des Förderkreises und seines Vorgängers dokumentieren die Entwicklung und geben ein detailliertes Bild über die vielen Jahre des Engagements. Martin Kayenburg hatte die Idee, diese Unterlagen nun dem Kreis- und Stadtarchiv zur Verfügung zu stellen.
Aber werden dort nicht nur die alten Akten der Stadt Itzehoe und des Kreises Steinburg aufbewahrt? „Immer noch spukt das Bild des Archivars durch die Köpfe, der als Sonderling in verstaubten Gewölben mit spinnwebüberzogenen Folianten und uralten Pergamenten hantiert, um so längst Vergangenes der Vergessenheit zu entziehen“, meint Kirsten Puymann. „Ganz von der Hand zu weisen, ist diese Vorstellung nicht. War doch die Aufgabe eines Archivs ursprünglich die Verwahrung von Behörden- und Verwaltungsschriftgut, das zu rechtlichen oder administrativen Zwecken für eine bestimmte Zeitspanne oder auf Dauer erhalten bleiben sollte.“
Doch die Beschränkung der Institutionen „Archiv“ allein auf amtliches Schriftgut gilt nicht mehr. „Verwahrt wird heute das gesamte Schrift-, Bild und Tongut, das als dokumentarischer Niederschlag der Tätigkeit staatlicher und kommunaler Einrichtungen, Verbände, Betriebe oder Einzelpersonen anwächst“, erläutert Puymann. „Die vom Archiv übernommenen Dokumente werden geordnet, aufbewahrt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.“
Außerdem wird der interessierten Öffentlichkeit der Zugang zu den meist schriftlichen Zeugnissen der Vergangenheit angeboten – und das wird dann demnächst auch für die Akten des Förderkreises Feste Unterelbequerung gelten.