Wirtschaft und Verwaltung Hand in Hand: „Rettungsaktion“ zur Unterstützung sozialer Projekte

„Donation Event“ würde man diesen Termin wohl Neudeutsch nennen. Aber das trifft es nicht. Es geht um Spendenübergaben an diverse wichtige Projekte im Kreis Steinburg – Projekte, die für viele Steinburgerinnen und Steinburger nahezu unverzichtbar sind.

Was steckt dahinter?

Es geht um die Förderstiftung des Kreises Steinburg. „Ohne Kinder hat eine Gesellschaft kei-ne Zukunft!“ so heißt es in der Präambel der Stiftungssatzung. Dauerhaft erhebliche Mittel zur Förderung junger Menschen zur Verfügung zu stellen, um ein für Familien, Kinder, Jugendli-che und junge Volljährige lebenswertes und attraktives Umfeld zu schaffen, das hat sich die Stiftung auf die Fahne geschrieben. Über viele Jahre hat die Förderstiftung beachtliche Zu-schüsse leisten können, ob für die Musikpflege, für den Sport, für Museen oder das Wohl-fahrtswesen. Im gesamten Kreisgebiet konnten wichtige soziale Bereiche finanziell unterstützt werden – freiwillige Leistungen, die vor dem Hintergrund schwieriger Haushaltslagen der öf-fentlichen Hand sonst gar nicht möglich gewesen wären. Insgesamt sind allein in den letzten fünf Jahren Mittel in Höhe von mehr als 10 Millionen Euro geflossen.

Anfang des Jahres ging es durch die Medien: Kurzfristig konnte die Förderstiftung viele Ver-eine und Projekte nicht mehr unterstützen, weil wegen der Energiewende-Investitionen der Mittelzufluss in die Stiftungskasse dramatisch eingebrochen ist. Viele Vorhaben und etablierte Angebote waren dadurch gefährdet, Projekte aus den unterschiedlichsten Bereichen, von pro familia über die die Fahrbücherei, dem Caritasverband, der Bildungsregion Steinburg, den Itzehoer Eagles bis zum PEP Kulturverein.

Es war in der Kürze der Zeit nicht möglich, gemeinsam mit den potentiellen Empfängern Al-ternativen zu entwickeln. Nur in Einzelfällen war über einen Härtefonds des Landes eine Überbrückung für das erste Quartal 2024 möglich.

Wie sollte eine Lösung gefunden werden, um möglichst viele dieser für Steinburg so wichtigen Projekte dennoch weiterführen zu können? Welche Möglichkeiten gibt es, wenn einer Verwal-tung wegen der Haushaltssituation freiwillige Leistungen auch beim allerbesten Willen nicht möglich sind?  

„Wir in der Kreisverwaltung und die Kreispolitikerinnen und -politiker haben uns die Köpfe zer-brochen, um einen Ausweg zu finden“, beschreibt Teske. Itzehoes Bürgermeister Ralf Hoppe gab dann den Anstoß, sich an die Wirtschaftsinitiative Steinburg+ 2030 zu wenden. Einige Unternehmen aus dem inneren Kreis dieser Initiative erklärten sich bereit, die Grundlage einer „Rettungsaktion“ zu organisieren. Sie haben die Liste der Förderprojekte gesichtet, mit einer eigenen Arbeitsgruppe kuratiert und eine übersichtliche Zahl von Maßnahmen ausgewählt, die aus ihrer Sicht besonders erhaltens- bzw. förderungswürdig sind – und eine Summe von rund 140.000 Euro in Aussicht gestellt. Intention und Wunsch der beteiligten Unternehmen war es, mit ihrem Vorbild andere Unternehmen zu motivieren, es ihnen gleich zu tun, um weitere Mit-tel für die ausgewählten Projekte einzuwerben.

„Es geht um unsere Region, um viele wichtige Projekte und Angebote, die dazu beitragen, unseren Kreis Steinburg lebens- und liebenswert zu gestalten – für die Menschen, die hier leben, aber auch für diejenigen, die wir gern als zukünftige Fachkräfte gewinnen möchten“, betonen Hoppe und Teske. Gemeinsam haben sie die Wirtschaft der Region um einmalige Unterstützung gebeten, um die schlimmsten Folgen zu mildern. „Dies soll und muss eine Aus-nahme bleiben! Für 2025 werden wir uns zusammen mit den potentiellen Empfängern neu orientieren müssen“, bekräftigt der Landrat.

Zahlreiche Unternehmen haben daraufhin großzügige Spenden geleistet bzw. zugesagt (Liste siehe Anlage). Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurden nun die symbolischen Schecks an die Spendenempfänger übergeben. „Das ist nicht nur unglaublich wichtig für die Projekte, die nun doch eine Zukunft haben. Es ist auch ein Signal dafür, dass hier in Steinburg Wirt-schaft und Verwaltung Hand in Hand arbeiten. Und eben deshalb bin ich beeindruckt, froh und dankbar!“ so Teske abschließend.

Liste über die geleisteten Spenden: